3 gute Gründe, warum kooperative Brettspiele deine Beziehung oder Freundschaft retten können

Wie komme ich darauf, dass kooperative Brettspiele verbinden? Neulich bin ich fast vom Glauben abgefallen. Meine Frau hat tatsächlich vorgeschlagen, dass wir zusammen ein Brettspiel spielen. Warum das so besonders ist? Bis vor 2 Jahren was es undenkbar, dass ich mit meiner Frau überhaupt ein Brettspiel spiele! Die Diagnose: Trauma! Aus der Vergangenheit hat sie sehr negative Spielerlebnisse in Erinnerung. Und damit ist sie nicht allein. Jeder Brettspieler kennt mindestens eine Situation mit jemandem, der das Gewinnen richtig auskostet und es die anderen sichtlich spüren lässt. Oder jemandem, der nicht gern verliert und damit die Stimmung in den Keller zieht.

Was hat dann dazu geführt, dass meine Frau an den Spieltisch zurückgekehrt ist? Kooperative Brettspiele! Von der Spielemesse 2018 habe ich ein paar Neuheiten mitgebracht. Kooperative Brettspiele liegen im Trend der Zeit. Doch was macht ihren Reiz aus? Kurz gefasst: Kooperative Brettspiele verbinden Menschen. Darüber hinaus bieten sie die Möglichkeit sich neuen Herausforderungen zu stellen, die sonst so nicht möglich wären. Daher sprechen 3 gute Gründe für kooperative Brettspiele.

1. Kooperative Brettspiele verbinden durch Miteinander statt Gegeneinander

Beim Gegeneinander ist die Stimmung schnell im Keller

Wer kennt sie nicht, die Situationen beim Spielen in der Familie oder mit Freunden. Bei den einen ist es der große Bruder, der immer gewonnen hat und es auch alle hat spüren lassen, wie sehr er es genießt. Oder die kleine Schwester, die nicht verlieren konnte, und den Spielenachmittag mit einem Schreikonzert beendet hat. Irgendwann bleibt nicht nur der Spaß auf der Strecke, sondern den „Verlierern“ oder „Genervten“ vergeht die Lust. Es soll am Ende doch der Spaß im Vordergrund stehen. Stattdessen kommt bei jeder Situation wie z.B. im Mensch-ärgere-dich-nicht die Frage auf: Soll ich sie nun rauswerfen oder nicht? Zerstöre ich damit die Stimmung?

Kooperative Spiele machen aus dem Gegeneinander ein Miteinander! Gewinnen können nur alle gemeinsam – oder keiner. Die gereizte Stimmung untereinander ist damit Schnee von gestern. Das Miteinander entsteht oft über einen gemeinsamen Gegner oder das System, gegen das die Spieler bestehen müssen. Dies geschieht z.B. über verteilte Rollen, die in einer gemeinsamen Mission zusammenarbeiten müssen. Oder versteckte Informationen, die zusammengeführt werden müssen, um die Aufgabe zu bewältigen. Und hier kommt schon der nächste gute Grund ins Spiel.

2. Intensive Abstimmung und Koordination

Kooperative Brettspiele verbinden: Gemeinsam sind wir stärker!

Kooperative Brettspiele fördern die Abstimmung in der Gruppe und die Koordination. Bei vielen Spielen steht das gemeinsame Rätseln im Vordergrund. Hier kann jeder Spieler etwas beitragen und oft entscheidet auch die Vielfalt der Erfahrungen der beteiligten Spieler, um zu einer (guten) Lösung zu kommen.

Bei vielen kooperativen Brettspielen macht es auch wenig Unterschied, wie oft man es vorher bereits gespielt hat. Vielleicht hast du es auch schon erlebt, eine neues Spiel zu spielen mit Freunden, die es aber in und auswendig kennen. Hier treffen dann meist Welten aufeinander, die die Spielerfahrung sehr unausgewogen machen. Für dich als Neuling macht es meist nicht so viel Spaß.

Viele kooperative Brettspiele sind in ihrem Spielverlauf wenig vorhersehbar, so dass jedes Spielerlebnis – selbst mit dem selben Spiel – anders ist. Die Vorteile derer, die es schon oft gespielt haben, schrumpfen und die Wissensvorsprünge beschränken sich darauf, dass sie die Spielregeln besser kennen und anderen erklären können. Im Spielverlauf ist dann aber die gemeinsame Abstimmung in abwechslungsreichen Situationen gefragt, wo alle gleichermaßen in eine neue Situation gebracht werden.

Weiterhin symbolisieren die beliebten kooperativen Brettspiele eine Sehnsucht der Menschen nach Gemeinschaft in einer Gesellschaft, die sich immer mehr auf das Individuum ausrichtet. Viele neue Produkte und Dienstleistungen stellen das Individuum in den Mittelpunkt und seine Freiheiten und Möglichkeiten. Nicht umsonst heißt das zum Trend passende Smartphone „iphone“ (auf Deutsch könnte man es auch mit „Ich-Telefon“ übersetzen). Kooperative Brettspiele betonen das gemeinsame Erlebnis.

3. Gemeinsames Bewältigen neuer und abwechslungsreicher Herausforderungen

Anspruchsvolle und abwechslungsreiche Herausforderungen sorgen für Spannung

Ja, es gibt sie, die Lieblingsspiele. Man spielt sie immer wieder gerne, auch in der gleichen Gruppe von Freunden oder der Familie. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem es nichts Neues mehr zu erleben gibt. Man kennt die Geschichte in und auswendig und die Spielvarianten haben sich erschöpft.

Kooperative Brettspiele bringen neue und abwechslungsreiche Herausforderungen mit sich. Meist spielen die Spieler gegen das System. Du kannst sie sogar alleine spielen, wenn gerade niemand da ist, wie in Corona-Zeiten beim Lockdown.

Bahn Frei ist ein modernes kooperatives Spiel

Nun habe ich auch selbst ein solches Spiel erfunden. Bahn Frei ist ein modernes kooperatives Brettspiel, das die Spieler verbindet. Es verkörpert alle 3 genannten Aspekte. Man spielt gemeinsam gegen das System, die Herausforderung ist, den Bahnbetrieb in Deutschland vernünftig zu organisieren und die auftauchenden Fahrgäste möglichst ohne Beschwerden ans Ziel zu bringen. Das geht nur mit intensiver Abstimmung und Koordination. Dabei ist jedes Spielerlebnis einzigartig. Die gestellten Herausforderungen ändern sich in der Kombination der eintreffenden Fahrgäste und überraschenden Ereignissen. Überzeuge dich selbst!

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